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Exklusives Interview mit Mathias Flückiger zum «Comeback» auf Schweizer Boden

Der CIC ON Swiss Bike Cup startet am 18. / 19. März 2023 in Gränichen AG mit dem Comeback von Mathias Flückiger (Thömus Maxon) in die Jubiläumssaison. Im exklusiven Interview mit Human Sports Management AG verrät der Olympia-Silbermedaillengewinner von Tokio 2020, dass er gut in Form ist und sich sehr auf das Rennen in Gränichen freut. Schliesslich hat er hier aus dem Jahr 2015 ganz besondere Erinnerungen. Und er gibt einen seltenen Einblick in sein Innenleben während der mittlerweile aufgehobenen provisorischen Sperre.

«Ich weiss heute mehr denn je, wer ich bin»

Mathias Flückiger (34) trifft am Sonntag mit dem Neuseeländer Samuel Gaze und dem Deutschen Luca Schwarzbauer auf starke Konkurrenz aus dem Ausland. Mit Jolanda Neff, Alessandra Keller und Linda Indergand gehören gleich drei Schweizerinnen zu den heissen Favoritinnen.

Mathias, wir als Veranstalter freuen uns natürlich sehr, dass du in Gränichen am Swiss Bike Cup deinen Saisoneinstand in der Schweiz gibst! Mit welchen Emotionen gehst du in das Rennen? Und wie stellst du dich darauf ein?
Mathias Flückiger: Ich freue mich sehr, in Gränichen so richtig in die Saison starten zu können und in den Rennzirkus zurückzukehren. Zwei Trainingslager mit meinem Team Thömus maxon haben mich nochmals einen grossen Schritt weitergebracht. Doch grundsätzlich nehme ich weiterhin Tag für Tag.

Du bist mit einem schönen 6. Platz im bereits im Februar an der Copa Catalana in Banyoles, einem gut besetzten UCI-Rennen, in die Saison gestartet. Wie steht es um deine Form? Wie zufrieden warst du mit dieser Standortbestimmung?

Mathias Flückiger: Der spontane Start in Banyoles hat mir gezeigt: Ich bin gut drauf und kann vorne mitmischen. Viel wichtiger jedoch war, dass ich glücklich war, zurück in der Rennszene zu sein. Dabei spürte ich mein inneres Feuer fürs Mountainbiken wieder.


Du hattest aus bekannten Gründen eine längere Wettkampfpause. Sicher war diese Zeit schwierig. Doch andersrum gefragt: Wie konntest du diese Zeit für deine Entwicklung nutzen?

Mathias Flückiger: Ich habe in den vergangenen Monaten sehr viel Zeit gehabt. Zeit, um nachzudenken. Zeit, um zu merken, was und wer mir gut tut. Obwohl die letzten Monate die schlimmsten in meinem Leben waren, habe ich viel gelernt. Ich weiss heute mehr denn je, wer ich bin, für welche Werte ich stehe und was mir in der Zukunft wirklich wichtig ist.

Du hast 2015 in Gränichen Julien Absalon in einer Hitzeschlacht hinter dich gelassen! War das ein spezielles Rennen für dich?

Mathias Flückiger: Oh ja. Das war ein sehr schöner und wichtiger Sieg. Ich erinnere mich, dass es unglaublich heiss war. Ich fuhr ein sehr offensives Rennen und am Ende kam es zum Dreikampf zwischen Julien Absalon, Daniel McConnell und mir. Ich diktierte das Tempo, setzte die beiden auch in den Abfahrten unter Druck und konnte mich in der letzten Runde absetzen. Für mich und mein damaliges Team war dies ein ganz grosser Sieg beim wichtigsten und grössten UCI-Rennen in der Schweiz.

Wie charakterisierst du die Strecke in Gränichen?

Mathias Flückiger: Gränichen ist «der» Schweizer Klassiker! Ein Rennen und eine Strecke, die sich Jahr für Jahr aufgrund der Lokalität im Kieswerk verändert. Es ist anspruchsvoll und dennoch «flowig» zu fahren. Der RC Gränichen schafft es immer mit Bravour, den Rundkurs zu verändern und neue spannende Streckenpassagen einzubauen.

Der Swiss Bike Cup feiert diese Saison 30-Jahr-Jubiläum. Wie wichtig war die Rennserie für deine persönliche Entwicklung und Karriere?

Mathias Flückiger: Der Swiss Bike Cup ist für alle Schweizer Spitzenbikerinnen- und Biker von grosser Bedeutung. Hier sind wir gross geworden. Hier haben wir unsere Idole gesehen. Die professionelle Organisation, die kurzen Distanzen in der Schweiz und die Nähe zur Weltspitze in den Jugendjahren waren sicherlich entscheidende Faktoren für mich aber auch den ganzen Schweizer MTB-Sport.

Der Weg an die Weltspitze ist bekanntlich ein langer. Wann kam für dich der Punkt als du entscheiden musstest, dass du alles auf die Karte Mountainbike-Profi setzt? Welchen Ratschlag gibst du jüngeren Athletinnen und Athleten, welche sich aktuell an diesem Punkt befinden?

Mathias Flückiger: Als Junior habe ich erstmals richtig aufs Biken gesetzt und bin eine ganze Saison gefahren. Als ich dann U19-Weltmeister wurde, war der Hunger nach mehr natürlich da, und mir war klar, dass ich nach meiner Lehre auf die Karte Profisport setzen will. Der Schlüssel zum Erfolg war: Ich habe das gemacht, was mir Freude gemacht hat. Dies muss für jede junge Athletin, für jeden jungen Athleten im Vordergrund stehen. Wenn die Jungen zu früh «müssen», dann werden sie es nie an die Weltspitze schaffen.


Was dürfen wir dir zum «Comeback» in Gränichen wünschen?

Mathias Flückiger: Ein tolles, spannendes Rennen mit packenden Duellen an der Spitze!

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Danke für die Antworten Math!

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