„Die Schweizer Meisterschaft ist eines meiner Highlights“
Am 24. Juni findet in Andermatt die Schweizer Meisterschaft 2018 im Mountainbike statt. Ein Heimspiel für die Urnerin Linda Indergand. Die Spitzenathletin aus Silenen belegte im Vorjahr beim PROFFIX Swiss Bike Cup Rang 3 hinter Sina Frei und der Russin Irina Kalentyeva. Gleichzeitig hat sie SM-Silber zu verteidigen.
Am 24. Juni findet in Andermatt die Schweizer Meisterschaft 2018 im Mountainbike statt. Ein Heimspiel für die Urnerin Linda Indergand. Die Spitzenathletin aus Silenen belegte im Vorjahr beim PROFFIX Swiss Bike Cup Rang 3 hinter Sina Frei und der Russin Irina Kalentyeva. Gleichzeitig hat sie SM-Silber zu verteidigen.
Blicken wir kurz aufs Jahr 2017 und die Etappe des PROFFIX Swiss Bike Cup in Andermatt zurück. Du wurdest Dritte. Hast du noch eine Rechnung mit diesem Rennen offen?
Linda Indergand: Mit dem Resultat bin
ich nicht abschliessend zufrieden gewesen. Ich hatte einen taktischen Fehler
gemacht, was ich in diesem Jahr sicherlich vermeiden möchte. Gleichzeitig war
die Stimmung aber super, sie hat mich zusätzlich motiviert. Es ist immer
speziell, ein Rennen vor der Haustür fahren zu dürfen.
Du sprichst die geniale Stimmung an, überall waren Urner Fans mit ihren Fahnen präsent. Sind die Urner ein sportbegeistertes Volk?
Der Kanton Uri ist
relativ klein und man kennt einander. Dadurch unterstützt man sich gegenseitig
und ist gleichzeitig stolz darauf, ein Urner zu sein.
Wird die Schweizer Meisterschaft 2018 für dich ein Heimspiel werden?
Ja, auf jeden Fall.
Dann siehst du im Heimrennen in erster Linie einen Vorteil?
Die Stimmung und die
Unterstützung sind natürlich ein Vorteil. Gleichzeitig setze ich mich selber
auch mehr unter Druck und will es nochmals etwas besser machen.
Liegt dir die Strecke?
Die Strecke
macht Spass zum Fahren. Es wird aber kleine Änderungen auf die SM hin geben,
erst dann kann ich sagen, ob es wirklich auf meine Fähigkeiten zugeschnitten
ist.
Machen die Abschnitte wie Riesenslalom, Urner Loch oder Bob-Anschiebebahn das Rennen zusätzlich speziell?
Mit diesen
Passagen kann natürlich ein Bezug zu Andermatt hergestellt werden, was ich
einen cleveren Schachzug für die Vermarktung finde. Die Anschiebebahn ist etwas
Besonderes. Sehr gerne fahre ich zum Urner Loch nach vorne. Mit Treten alleine
ist dieser Sektor nicht zu bewältigen, man muss den Rhythmus wechseln, wieder
beschleunigen, hat keine ruhige Sekunde.
Was ist nach Silber an der SM im Vorjahr das Ziel für 2018?
Das Ziel ist
möglichst weit vorne zu sein oder gar zu oberst zu stehen. Es wird aber
schwierig, wenn jemand wie Jolanda Neff am Start steht, die weltweit zu den
Besten gehört.
Die SM ist auch ein Selektionskriterium für die Weltmeisterschaft in der Lenzerheide. Verleiht das zusätzlichen Druck?
Nein, es gibt nicht
zusätzlichen Druck. Für die WM-Selektion ist die SM nur ein Teil davon, es
gehören noch weitere Rennen dazu. Grundsätzlich will man bei jedem Rennen
möglichst schnell fahren. Da spielt es keine Rolle, ob es ein
Selektionskriterium ist oder nicht.
Welchen Stellenwert geniesst der PROFFIX Swiss Bike Cup für dich in diesem Jahr mit EM und WM?
Die SM ist sicherlich eines meiner Highlights in diesem Jahr. Beim PROFFIX Swiss Bike Cup weiss ich dagegen noch nicht, welche Rennen ich fahren werde. Dies hängt mit den vorgegebenen Einsätzen für mein Team ab. Ich will sicherlich möglichst oft teilnehmen, weil es macht Spass am Start zu stehen.
Rund um dein Team gab es viel Unruhe, auch durch Posts auf Social Media. Hat das deine Saisonvorbereitung beeinflusst und fährst du im 2018 auch um einen Vertrag bei einer anderen Mannschaft?
Unser Team ist seit letztem
Herbst zwei Mal vor dem Aus gestanden. Glücklicherweise wurde nun eine Lösung
gefunden, damit die Saison 2018 wie geplant durchgezogen werden kann. Natürlich
schaue ich mich nach einem neuen Team um. Die Saisonvorbereitung selbst ist
davon nicht beeinträchtigt worden, ich habe im Winter gut trainieren können.
An der Urner Sportlerehrung bist du für deine Leistungen einmal mehr ausgezeichnet worden. Siehst du dich auch als Botschafterin des Kanton Uri?
Ich sehe mich eher als Vorbild für die jungen Athleten. Dabei schaue ich auf kleine Sachen wie zum Beispiel den Helm zu tragen auf dem Fahrrad oder die Leute zu grüssen. Mein Status ist nicht mit jenem eines Roger Federer zu vergleichen.