Weltklasse am Monte Tamaro
Die Mountainbike-Stars versammeln sich im Tessin: Die Startliste der Tamaro Trophy vom 23./24. März, das zweite Rennen des CIC Swiss Bike Cups 2024, gleicht derjenigen eines Weltcups. Zu den Favoriten bei den Männern gehört Filippo Colombo, der in dieser Saison ungeschlagene Lokalmatador. Bei den Frauen sind gleich 5 der Top Ten der Weltrangliste gemeldet.
March 19, 2024
Mit der charismatischen 32-jährigen Französin Pauline Ferrand-Prévot (INEOS Grenadiers) kommt eine Überbikerin und Star der Szene ins Tessin. Ferrand-Prévot ist in allen Disziplinen und auf allen Unterlagen fest im Sattel: Weltmeisterin wurde sie auf der Strasse, im Cyclo Cross, im Mountainbike (XCO) und auf dem Gravel-Bike. Neun XCO-Weltmeistertitel, der letzte 2023 in Schottland, stehen für sich.
French Power im Doppelpack
Gefordert wird Pauline Ferrand-Prévot von einer Fahrerin aus ihrem Nationalteam, Loana Lecomte (Canyon CLLTV), WM-Zweite von Glasgow und Weltnummer 2. Die Duelle der beiden Französinnen sind meist intensiv und hart. Zu den Podest Anwärterinnen gehört auch die italienische Meisterin Martina Berta (Santa Cruz-FSA XC team), die 2023 die Tamaro Trophy gewann.
Die Creme de la Creme aus der Schweiz wird die Star-Parade komplettieren. Die XCO-und XCC-Gesamt-Weltcupsiegerin 2022, Alessandra Keller (Thömus maxon), und das Medaillen-Trio der Olympischen Spiele Tokio 2020, Jolanda Neff (Gold) von Trek Factory Racing XC, Sina Frei (Silber) vom Specialized Factory Racing Team und Linda Indergand von LIV Factory Racing (Bronze) nehmen das Rennen ebenfalls in Angriff. Das Quartett bestritt zuletzt zusammen als Team das Mehrtages Strassenrennen Trofeo Ponente in Rosa und klassierte sich auf dem hervorragenden dritten Rang. Auf dem Monte Ceneri kämpft nun jede für sich.
Heimspiel für Filippo Colombo
Einweiterer Publikumsmagnet ist Lokalmatador Filippo Colombo (SCOTT-SRAM MTB Racing Team), der im vergangenen September in Gstaad BE den Final des CIC Swiss Bike Cups gewann. Sein Einstieg in diese Saison ist makellos und vielversprechend. Der 26-jährige Tessiner verbuchte bei bislang fünf Starts fünf Siege: An der Imbuko Big Five MTB Challenge in Wellington (Südafrika), drei erste Plätze am Salamina Epic in Griechenland sowie zuletzt an der Capriasca Challenge in Tesserete TI.
Für Colombo, 2022 WM-Zweiter und XCC-SchweizerMeister, hat die Tamaro Trophy einen ganz besonderen Stellenwert. Er wohnt nur drei Kilometer vom Start entfernt und kennt jeden Stein auf der Strecke. Colombo fuhr schon als kleiner Junge für den VC Monte Tamaro am Swiss Bike Cup und ist immer noch in enger Verbindung mit dem Club, unterstützen ihn doch seine damaligen Wegbegleiter auch heute noch. Darum ist für ihn ein Sieg an seinem Heimrennen -auch emotional - ein sehr wichtiges Ziel in dieser Saison. Der Tessiner möchte vor seiner Haustüre zudem wichtige UCI-Punkte für die Weltrangliste sammeln.
«Kleines Weltcuprennen mit vielen, starken Fahrern»
Colombo schwärmt von der Strecke: «Sie ist technisch, natürlich angelegt, spannend und physisch anspruchsvoll. Sie hat alles, was ein attraktives XCO-Rennen haben sollte. Dieser Kurs ist einer der besten der Saison», ist Colombo überzeugt. Für die Zuschauer seien die Rennen erfahrungsgemäss sehr spannend, versammelt sich am Monte Tamaro stets ein Teil der Weltspitze: «Es wird ein kleines Weltcuprennen werden – mit vielen starken Fahrern», sagt Colombo.
Dazugehören neben den Schweizern wie Vital Albin und Lars Forster (beide Thömus maxon) oder Marcel Guerrini (BIXS Performance Race Team) auch internationale Cracks. Der 31-jährige Franzose Jordan Sarrou (Team BMC), XCO-Weltmeister 2020, der Italiener Luca Braidot (Santa Cruz-FSA XC team), italienischer XCO- undXCC-Meister 2023, Joshua Dubau (Decathlon Ford Racing Team), Weltnummer 5, Thomas Griot (Canyon CLLTV), aktueller französischer Meister XCO & XCC, sowie der 26-jährige Simon Andreassen (Cannondale Factory Racing), mehrfacher dänischer Meister, versprechen ein heisses Rennen im Tessin.
IdealeStrecke für den Weltcup-Formcheck
Die prestigeträchtigen Rennen am Monte Tamaro im Dreieck Lugano-Bellinzona-Locarno sind für viel Elitefahrerinnen und -fahrer ein wichtiger Formcheck im Hinblick auf die anstehende Weltcup-Saison, die Mitte April in Mairipora (Brasilien) eröffnet wird. Für diese Standortbestimmung könnte es kaum eine bessere Strecke geben als der 4,2 km lange, technisch anspruchsvolle Cross-Country-Rundkurs derT amaro Trophy, mit seinen vielen steilen Rock Garden.